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모방인가, 추상인가 ― 릴케의 ‘사물시’에 대한 소고Nachahmung oder Abstraktion? Eine Studie über Rilkes Dinggedicht

Other Titles
Nachahmung oder Abstraktion? Eine Studie über Rilkes Dinggedicht
Authors
김재혁
Issue Date
2010
Publisher
한국독어독문학회
Keywords
Rilke; Ding-Gedicht; Nachahmung; Abstraktion; Worringer; 릴케; 사물시; 모방; 추상화; 보링어; Rilke; Ding-Gedicht; Nachahmung; Abstraktion; Worringer
Citation
독어독문학, v.51, no.4, pp.25 - 44
Indexed
KCI
Journal Title
독어독문학
Volume
51
Number
4
Start Page
25
End Page
44
URI
https://scholar.korea.ac.kr/handle/2021.sw.korea/118488
DOI
10.31064/kogerm.2010.51.4.25
ISSN
1226-8577
Abstract
Über Rilkes Dinggedicht herrscht in der Forschung eine Vielzahl verschiedener Meinungen. Am verbreitetsten ist die Ansicht, es wolle das Wesen eines Gegenstandes in einer Weise ausdrücken, als spräche dieser über sich selbst. Als Beispiel dafür gilt <Der Panther> als ein Gedicht, das die Grenzsituation des Panthers im Käfig erfolgreich schildert. Dagegen sieht Bernhard Blume den Panther als ein Symbol für den Dichter, der sich in Wirklichkeit selbst in einer Sackgasse befindet. Die vorliegende Studie beabsichtigt, diesem Umstand in der Art und Weise, wie Rilke seine Dichtung erschafft, also in der Struktur des Dinggedichts selbst auf den Grund zu gehen. Das Dinggedicht hat zum einen den Moment der Nachahmung und zum anderen den der Abstraktion auf derselben Ebene in sich. Diese Sachlage lässt uns das Dinggedicht aus der Sicht der Repräsentation oder der des Symbols interpretieren. Aber es erlaubt sich kaum, das Dinggedicht nur als reine Nachahmung eines Gegenstandes zu lesen. Denn es vereinfacht grob die Grundzüge eines Gegenstandes mit einigen dicken Grundlinien, darauf geschieht jenseits der konkreten Schilderung der Dinge eine Abstraktion der Wirklichkeit, die zur Verallgemeinerung führt, in der sich die Sehnsucht des Dichters nach dem Allgemeinen verbirgt. Aus der extremen Entwicklung der Abstraktion resultiert eine Symbolisierung. So gesehen läßt sich das empathische Gedicht als Erfahrungsgedicht, das abstrakte Gedicht als Gedicht mit Symbolcharakter bezeichnen. Nach Wilhelm Worringer haben die spezifischen Kunstgesetze mit der Ästhetik des Naturschönen prinzipiell nichts zu tun. Er meint damit, dass es nicht wichtig ist, die Natur zu schildern wie sie ist, sondern es die Hauptsache sei, wie man die Natur in Kunst verwandeln kann und welche konkreten Voraussetzungen diese Arbeit in sich hat. Aus der konkreten Beschreibung des Lebens entwickelt sich eine Abstraktion, die zu einer Symbolisierung und Generalisierung führt, charakteristisch für Literatursprache im Allgemeinen. Verkürzt gesagt dient die Schilderung eines Panthers im Käfig oder eines Schwans als leeres Gefäß, welches man mit der Symbolisierung des Lebens füllt. Das Dinggedicht liegt im Spannungsfeld zwischen dem Drang zur reinen Nachahmung der Dinge und dem Drang des Dichters, seinem Inneren Ausdruck zu verleihen. Dies ermöglicht es, Rilkes Dinggedicht zum einen aus der Sicht der Nachahmung, zum anderen aus der Sicht des Symbols zu lesen. Um mit Worringer zu sprechen: Das Dinggedicht ist ein Aussprechen des Wunsches des Dichters nach Sicherheit in existentiell unsicheren Zeiten durch Abstraktion, oder wie Rilke an Lou Salomé schreibt: “Dinge machen aus Angst.”
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College of Liberal Arts > Department of German Language and Literature > 1. Journal Articles

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